Kaschmir ist empfindlich & verfilzt schnell
Eine schonende Reinigung per Handwäsche ist bei Kaschmir extrem wichtig, da der Kaschmir Pullover sonst seine Weichheit verliert und sogar verfilzen kann oder einschrumpft. Bei körperlichen Aktivitäten, bei denen du ins Schwitzen kommst, solltest du auf keinen Fall Kaschmir tragen. Denn der Kaschmir Pullover sollte möglichst selten gewaschen werden. Auch ist Kaschmir nicht strapazierfähig und bei Belastung reißt die Kaschmirfaser schnell.
Kaschmirziegen geben vergleichsweise wenig Wolle
Kaschmirziegen werden einmal jährlich geschoren. Dabei gewinnt man durchschnittlich etwa 200 Gramm pro Ziege, was im Vergleich zu anderen Wollarten sehr wenig ist. Ein Schaf liefert durchschnittlich etwa 3,5 Kilogramm Wolle, bei der Alpaka Schur gewinnt man bis zu 6 Kilogramm Wolle.
Kaschmir unterliegt der Massenproduktion
Die Nachfrage nach Kaschmir steigt stetig an, was im Wirtschaftskreislauf fast immer zur Massenproduktion führt. Tierschutzorganisationen wie PETA kritisieren, dass bei Kaschmir das Tierwohl häufig nicht eingehalten wird, um Kaschmirwolle immer günstiger zum Verkauf anbieten zu können. Seit einiger Zeit schon ist Kaschmir leider keine seltene Luxusfaser mehr, sondern wird zunehmend auch im billigen Fast-Fashion Segment eingesetzt.
Bei der Zusammensetzung wird häufig getrickst
Aufgrund der Massenproduktion von Kaschmir wird die Wolle weltweit immer günstiger. Mittlerweile kann man einen Kaschmir Pullover schon zu Discounter Preisen unter 100 € kaufen. Was man dabei nicht sieht, ist inwiefern das Wohl der Kaschmirziegen dafür herhalten musste und wie viel Kaschmir wirklich enthalten ist. Damit in Deutschland ein Produkt als Kaschmir ausgewiesen werden darf, muss es aus mindestens 85% Kaschmir bestehen. Selbst wenn du auf dem Etikett 100% Kaschmir liest, bedeutet dies lediglich, dass mindestens 85% Kaschmir enthalten ist. Kleidung, die mit „Kaschmiranteil“ ausgezeichnet ist, enthält nur mindestens 14,5% Kaschmir und wird häufig mit Merino, Seide, Baumwolle (auch Pima Baumwolle) oder Kunstfasern gemischt. Die Vorteile der Kaschmirwolle wirst du bei so wenig Kaschmir-Anteil aber kaum noch wahrnehmen können.
Kaschmir ist Tierquälerei laut PETA
PETA Asien hat einen umfassenden Bericht zu ihren Recherchen in Kaschmir Produktionsstätten in China und der Mongolei veröffentlicht, mit einem vernichtenden Urteil. 90% des weltweit gehandelten Kaschmirs stammen aus China und der Mongolei, Tierschutzgesetzte gibt es in diesen Ländern wenige. Dies in Kombination mit der Massenproduktion von Kaschmirwolle hat negative Auswirkungen auf das Tierwohl. PETA berichtet, dass das feine Unterhaar der Kaschmirziege mit Kämmen ausgebürstet oder mit Messern abgeschnitten wird, was den Tieren große Schmerzen verursacht. Bei den großen Produktionsstätten wird bei der Schur so wenig Zeit wie möglich investiert, weshalb die Tiere häufig Verletzungen davontragen, die nicht adäquat versorgt werden. Diese Aspekte sind Indizien dafür, dass Kaschmir Tierquälerei ist.
Um der großen Nachfrage nach Kaschmirwolle gerecht werden zu können, werden Kaschmirziegen häufig verfrüht geschoren. Im Winter sind sie aber auf ihr Fell angewiesen in ihrem Lebensraum, dem kalten Hochgebirge. Wenn es nach der Schur zu Kältewellen kommt, erfrieren die Kaschmirziegen auf qualvolle Weise. Tiere, die weniger Wolle produzieren und somit weniger profitabel sind werden dem Schlachthof übergeben und qualvoll getötet, indem ihnen die Kehle durchgeschnitten wird und die Ziegen verbluten. Ein Todeskampf der mehrere Minuten dauern kann.