Wo wird Kaschmirwolle produziert?
Kaschmirwolle wird hauptsächlich in verschiedenen Ländern in Asien und Zentralasien produziert. Zu den bedeutendsten Kaschmirproduzenten weltweit zählen Indien, Nepal, Pakistan, Mongolei und China. Dabei zählen Indien und China zu den größten Produzenten, in Indien hat die Produktion von Kaschmirwolle lange Tradition.
Wie bei allen Wollarten tierischen Ursprung variiert auch die Qualität der Kaschmirwolle je nach Herkunftsregion. Während einige Regionen für besonders luxuriöse Kaschmirwolle bekannt sind, produzieren andere etwas gröbere Garne. Besonders
hochwertige Kaschmirwolle stammt aus der Mongolei, da die mongolischen Kaschmirziegen extremen Temperaturen ausgesetzt sind und sie aufgrund dessen ein besonders warmes und feines Fell entwickelt haben. Auch im Iran und in der Türkei wird mittlerweile Kaschmir produziert, doch in weniger umfangreichem Maße. Bestimmt überrascht es dich nicht, dass in den genannten Ländern Tierschutzstandards niedriger sind als in Europa. Deshalb heißt es genauer hinsehen, wenn man guten Gewissens auf Wolle ohne Tierquälerei setzen möchte.
Die Gewinnung von Kaschmirwolle als häufigster Kritikpunkt bei Tierschützern
Kaschmirziegen leben im kalten und rauen Klima des Himalaya-Gebirges. Ihre feine Wolle wird aus dem Unterfell gewonnen. Kaschmirziegen haben dieses flauschige Unterfell entwickelt, um sich vor den extremen Temperaturen in ihrem Lebensraum zu schützen. Dieses weiche Unterfell ist es, das zur Herstellung hochwertiger Kaschmirwolle verwendet wird.
Die Gewinnung von Kaschmirwolle erfolgt in der Regel durch das Kämmen oder Scheren der Ziegen. Traditionell wurde Kaschmir von Hand gewonnen, was sicherstellte, dass die Tiere keinem unnötigen Stress ausgesetzt wurden. Allerdings hat die gestiegene Nachfrage nach Kaschmir dazu geführt, dass einige Hersteller auf industrielle Methoden umgestiegen sind, die Bedenken hinsichtlich Tierwohl aufwerfen. Du siehst, wie bei allen Wollarten kann auch Kaschmir auf schonende, tierwohlgerechte Weise gewonnen werden, ohne dass Kaschmirziegen dafür leiden müssen. Wenn allerdings in Masse produziert wird, steht schnell der Profit im Vordergrund und das Tierwohl rückt weit in den Hintergrund.
Ist der Prozess des Kaschmir Auskämmens Tierquälerei?
Die Gewinnung der hochwertigen Kaschmirwolle erfolgt wie bereits erwähnt durch das Kämmen oder Scheren des feinen Unterfells von Kaschmirziegen. Wenn dieser Prozess mit ausreichend Zeit und sanft durchgeführt wird, leidet das Tier nicht. Natürlich mag es grundsätzlich kein Tier festgehalten zu werden und die Schur ist immer eine stressige Situation für Tiere. Doch wenn die Tiere mit Respekt behandelt werden und körperlich nicht verletzt werden, vergessen sie diese für sie unangenehme Situation schnell wieder. So viel zum Idealfall, die Realität in der Massenproduktion sieht leider wenig überraschend anders aus.
PETA und weitere Tierschutzorganisationen haben Fälle aufgedeckt, bei denen die Schur der Kaschmirziegen ethisch fragwürdig oder sogar tierquälerische Züge hatte. Unter Zeitdruck werden die Ziegen grob behandelt, was zu Angst, Stress und Verletzungen führen kann. Auch von verletzten Ziegen, die nicht tierärztlich behandelt wurden und wenige Tage später starben ist die Rede. Das übermäßige Scheren der Tiere, um mehr Wolle zu gewinnen und Geld zu verdienen, ist auch kein Einzelfall mehr und kann zu Hautirritationen und Verletzungen der Ziegen führen.
Ungerechte Haltungsbedingungen von Kaschmirziegen
In einigen Fällen leiden Kaschmirziegen unter schlechten Haltungsbedingungen, die nicht ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechen. Enge Gehege, mangelnde Bewegungsfreiheit und unzureichende Ernährung wirken sich auf ihre Gesundheit
und die Qualität ihrer Wolle aus.